Theater-AG verzaubert Publikum mit ihrem Stück „5 vor 12“

Schüler zeigen großartige Schauspielkunst

Angesichts der kriminellen Machenschaften ihres „Ausbildungsbetriebs“ melden sich Engelchen und Teufelchen bei der neuen Auszubildenden zu Wort.

Zum Schuljahresende inszenierte die Theater-AG der Gemeinschaftsschule Schreienesch ihr selbst geschriebenes Theaterstück mit dem Titel „5 vor 12“ im Kiesel im K42. Ein halbes Jahr lang hatten sich die Macher, Sonderpädagogin Christina Krug und Lehrer Christian Schich, mit der Schülergruppe getroffen, um aus den ersten Ideen, Protagonisten zu entwickeln und daraus lebendige Szenen zu gestalten.

Herausgekommen ist ein charmantes, witziges, schwungvolles aber auch bedeutungsschweres Stück über eine Mafiafamilie, deren „Einkünfte“ aus einem korrupten Müllgeschäft bestand: Die Stadt Friedrichshafen bezahlte die Familie für die Entsorgung großer Müllaufkommen, die diese allerdings nicht ordnungsgemäß recycelten bzw. deponierten, sondern schlicht und einfach nur vergruben oder im Bodensee versenkten. Die Zeiten allerdings hatten sich geändert, „Mitarbeiter“ der Mafia klagten Arbeitsrechte ein, wollten keine Nachtarbeit mehr, stattdessen verlässlich Urlaub und ein 13. Monatsgehalt. So kam es, dass die Einkünfte des Mafiabosses massiv abnahmen und dieser zudem eigentlich in Rente gehen wollte. Düstere Aussichten, wie ihm sein Vermögensberater immer wieder verdeutlichte. Die erste Idee stand schnell im Raum: Neues Personal sollte es richten. Beginnen wollte man mit einen neuer Auszubildenden.

Dramatischer Mafia-Familienrat: Die Einnahmen gingen drastisch zurück, die Mitarbeiter streiken, der Pate weiß keinen Rat mehr.

Mit der Suche beauftragte der Pate seine beiden Töchter. Diese wurden auch schnell fündig, doch stellte sich alsbald heraus, dass die moralischen Wertvorstellungen der Auszubildenden mächtig Eindruck auf die Töchter machten, die sich ohnehin schon lange auch ein legales berufliches Leben wünschten. Folglich trafen diese den Entschluss, das Familiengeschäft auf den „Kopf zu stellen“ und setzten sich damit durch. Anstatt illegal Müll zu entsorgen, verfolgten sie nun illegale Müllentsorger. Die neue Ausrichtung lautete am Ende, die Welt zu retten und der Menschheit zu dienen, anstatt sie zu zerstören und auszubeuten. Auch die Zuschauer wurden aufgefordert ihnen auf dem neuen Weg zu folgen.

Die Schauspieler der Theater-AG mit ihren beiden kreativen Machern im Vordergrund: Christian Schich und Christina Krug.

Den jungen Schauspielern war es hervorragend gelungen, die Zuschauer mit ihrem Spiel in den Bann zu ziehen, sowohl in der Abendvorführung für Eltern und Lehrkräfte als auch in Aufführung am Morgen für verschiedene Klassen. Mit tosendem Applaus wurde die Schauspielgruppe sowie deren Regisseure Krug und Schich beide Male für die großartige Performance belohnt.

Bilder und Text von: Bernd Müller